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Homöopathie

Die klassische Homöopathie berücksichtigt als Heilmethode den ganzen Menschen und nicht nur einzelne Krankheitssymptome oder die erkrankten Körperteile. Die homöopathische Arznei regt nach dem Reiz-Reaktionsprinzip die Lebenskraft des Patienten an, wodurch seine Krankheiten ausheilen. Entwickelt wurde die Homöopathie von dem deutschen Arzt Dr. Samuel Hahnemann vor etwa 200 Jahren. Er entdeckte auch 99 der inzwischen über 2000 homöopathischen Heilmittel. Sie werden aus allem gewonnen, das uns umgibt, in erster Linie aus Pflanzen, Mineralien, Tieren und Metallen.

 

Das Wirkungsprinzip

Der Name Homöopathie leitet sich ab von den beiden griechischen Wörtern homoios, was ähnlich heißt, und pathos, was übersetzt Leiden bedeutet. Hahnemann nannte seine Heilungsmethode so, weil sie auf dem Grundsatz „Similia similibus curentur“ aufbaut, was so viel heißt wie „Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt“. In der Homöopathie wird ein Mittel zur Behandlung der Symptome eingesetzt, welche es bei einem gesunden Menschen hervorbringen kann. Das Mittel macht den Körper auf das Symptom aufmerksam, so dieser eine Heilreaktion in Gang setzt. 

Homöopathie kann sowohl akute als auch chronische Beschwerden lindern. Sie wirkt von innen nach außen und von oben nach unten. Die Symptome, die als letzte aufgetreten sind, werden als erste gehen. 

 

Das Gespräch

Zur homöopathischen Behandlung gehört ein ausführliches Patientengespräch, das eine eigene Heilwirkung entwickelt. Das Gespräch bietet die Möglichkeit alte Muster in einer vorurteilsfreien Atmosphäre zu benennen. Wir können unser eigenes Lied nicht hören, weil es uns zu vertraut ist. So wie jemand, der in der Nähe eines Bahnhofes wohnt, den Lärm der Züge für Normalität hält, haben wir uns an die Botschaften unseres inneren Wesens gewöhnt, egal wie verstörend sie sein mögen. Das genaue Zuhören führt zum homöopathischen Mittel und zu neuen Möglichkeiten. 

Die Homöopathie ist eine sanfte Methode, sie verträgt nichts Hartes oder Verurteilendes. Nichts ist in meiner Praxis zu groß oder zu klein, um behandelt zu werden. 

 

Die Heilmittel und ihre Potenzen?

Hahnemann verwendete oft Stoffe für seine Heilmittel, die in großer Menge giftig, in großer Verdünnung jedoch heilsam waren. Er entwickelte verschiedene Verfahren, solche Verdünnungen herzustellen. Hier sollen nur die beiden häufigsten erwähnt werden. In der Reihe der D-Potenzen wird ein Teil der Urtinktur eines Mittels mit neun Teilen einer Trägersubstanz (entweder Alkohol, Wasser oder Milchzucker) vermischt und dann von Hand verschüttelt oder verrieben. Dadurch ergibt sich eine D1-Potenz. Von dieser gewonnenen Mischung vermischt man wiederum einen Teil mit neun Teilen der Trägersubstanz und gelangt so zur D2.

Bei den Centisimal oder C-Potenzen mischt man einen Teil der Ursubstanz mit 99 Teilen der Trägersubstanz. Daraus ergibt sich eine C1-Potenz. Mischt man einen Teil dieser Mischung mit weiteren 99 Teilen der Trägersubstanz, ergibt sich die C2-Potenz. Für Hahnemann war es wichtig, dass diese Vorgänge von Hand vorgenommen werden. Jede Zwischenstufe wird zur Durchmischung zehnmal auf ein Lederkissen geklopft. Hahnemann nahm an, dass sich der Wirkstoff so optimal in der Trägersubstanz verteilt und die entstehende Mischung energetisiert wird.  

 

Die Arzneimittelprüfung

Bei einer Arzneimittelprüfung werden homöopathische Arzneimittel an einer großen Zahl von gesunden Patienten in einem Feldversuch getestet. Eine große Anzahl an Freiwilligen nimmt ein bestimmtes Mittel ein und dokumentiert sorgfältig alle auftretenden Veränderungen, wir Symptome, Stimmungsschwankungen oder Änderung im Schlafverhalten. Zum Beispiel kann das homöopathische Medikament „Caffea“ (aus der Kaffeepflanze) bei einem gesunden Menschen nervöses Zittern, Schlaflosigkeit und leichte Erregbarkeit hervorrufen. Bei einem Patienten mit diesen Symptomen kann es für Ruhe und Gelassenheit sorgen. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Symptome bei jedem Menschen auftreten. Arzneimittelprüfungen werden bereits seit Hahnemanns Zeiten durchgeführt. Die Liste der Symptome wird seither immer weiter ergänzt. Da ein Mittel bei Männern, Frauen und Kindern anders wirken kann, ist eine ganze Reihe von Arzneimittelprüfungen erforderlich. 

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